Die im Jahr 2000 in München geborene Pianistin Anjulie Chen hat sich als Musikerin von „bewundernswerter musikalischer Sensibilität“ einen Namen gemacht. Ihr Spiel, das von der Kritik für seine „Subtilität, Eleganz und Wärme“ gelobt wird, zeichnet sich durch eine Haltung voller Feinsinnigkeit aus. Während ihr Interesse einem breiten Repertoire gilt, widmet sie sich mit besonderer Hingabe dem Werk Franz Schuberts sowie der französischen Klaviermusik.
Diese musikalische Leidenschaft führte Anjulie Chen bereits zu Begegnungen mit renommierten Künstlern. Auf Einladung des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks arbeitete sie mit Größen wie Thomas Adés und Kirill Gerstein zusammen; weitere künstlerische Impulse erhielt sie durch Dame Imogen Cooper, Pascal Rogé und Dina Yoffe. Als passionierte Kammermusikerin folgte sie Einladungen zu prestigeträchtigen Festivals wie dem International Musicians Seminar Prussia Cove, dem Oxford Piano Festival sowie – auf Einladung des Cellisten Adrian Brendel – dem Virtuoso & BelCanto Festival.
Zu ihren jüngsten künstlerischen Meilensteinen zählt die Veröffentlichung ihres Debütalbums bei Linn Records, auf dem sie Kammermusik von Igor Strawinsky in Zusammenarbeit mit Barbara Hannigan, der Royal Academy of Music und der Juilliard School präsentiert. Zudem feierte sie 2021 ein von der Kritik hochgelobtes Solodebüt im Tokyo Bunka Kaikan im Rahmen des Beethoven Festivals. Auch im Wettbewerbsumfeld ist Anjulie Chen erfolgreich: Sie war Finalistin des RAM Strings and Piano Duo Prize 2025 (mit ihrer Duo-Partnerin Xin He), gewann den dritten Preis beim Internationalen Klavierwettbewerb Lagny-sur-Marne (2019) und errang den zweiten Platz beim RAM Duo Prize 2022.
Ihre akademische Ausbildung führte sie zunächst an die Hochschule für Musik und Theater München zu Prof. Thomas Böckheler. Später wechselte sie nach London an die Royal Academy of Music (Klasse Prof. Colin Stone), wo sie ihren Bachelor (2022) und Master of Arts (2024) jeweils mit Auszeichnung abschloss und derzeit das Professional Diploma Programm absolviert. Für ihre herausragenden Leistungen im Master-Abschlusskonzert wurde ihr das „Diploma of the Royal Academy of Music“ verliehen. Unterstützt wird ihr Werdegang als zweimalige Stipendiatin des DAAD und durch den Help Musicians Postgraduate Award 2024.
Bemerkenswert ist Anjulie Chens Weg zum Klavier: Zwar wurde sie durch ihre Mutter, die Pianistin Yumiko Yamamoto, früh an die Musik herangeführt, doch galt ihre Passion bis zum 15. Lebensjahr dem professionellen Ballett. Sie tanzte in Produktionen des Bayerischen Staatsballetts und erhielt ein Vollstipendium für die Goh Ballettakademie in Vancouver. Nach einer verletzungsbedingten Neuorientierung im Jahr 2015 widmete sie sich vollends dem Klavier. Ihre gesellschaftliche Verantwortung nimmt sie heute als Gründerin der Münchner Initiative SINNENWANDELN wahr, die sich für kulturelle Teilhabe unabhängig vom Einkommen einsetzt, sowie als Stipendiatin von Yehudi Menuhin Live Music Now.
Video
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen
